Mineralienbilder von / The Mineral Art of / Hildegard Könighoferkoenigshofer

Könighofer, H. und Jakely, D. (Hrsg.), 2010


224 Seiten, mit etwa 170 Illustrationen, Beiträge in D / E, Format 24 x 31 cm,
Standard Auflage oder Limited Edition im Schuber 

 

    Nach Einbegleitungen von Wendell E. Wilson (Tucson, AZ, USA), Richard Göd (Wien) und Peter Seifert (Wien) wird in diesem prächtigen Bildband mit etwa 170 naturgetreuen Mineralien-Darstellungen (davon 153 in natürlicher Größe) ein Teil des umfangreichen graphischen Werkes der steirischen Malerin und Graphikerin Hildegard Könighofer vorgestellt. Der Druck erfolgte im Offset-Druckverfahren (Sublima-Raster) auf hochwertigem Papier, die graphische Gestaltung lag in den Händen von Dietmar Jakely.

    Die Tradition exakter, realistischer Darstellungen von Naturobjekten reicht bis in die Renaissance zurück. Aufgabe und Ziel solcher Illustrationen war die Unterstützung der wissenschaftlichen Bearbeitung unter anderem bei der Entwicklung eines Klassifikationssystems. Eine der ersten Künstlerinnen, die sich auf die genaue Wiedergabe von natürlichen Objekten (etwa Blumen sowie Schmetterlinge oder andere Insekten) meisterhaft verstand, war Maria Sibylla Merian (1647 – 1717), die Tochter des Kupferstechers und Verlegers Matthäus Merian d. Älteren. In ihrer akribischen Darstellungsweise erinnert Könighofer an die Arbeiten der berühmten naturkundlichen Illustratorin. Die Vervielfältigung solcher Zeichnungen oder Malereien geschah zunächst in Form des Holzschnitts, später als Kupfer- oder Stahlstich. Lithographien und diverse moderne Drucktechniken folgten. Holzschnitte und Kupferstiche mussten noch von Hand koloriert werden. Die Ersten, die eine Art Farbdruck – auch bei der Darstellung von Mineralien – einführten, waren Mitglieder der französischen Künstler- und Druckerfamilie Gautier D’Agoty, die im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts durch Übereinanderdrucken mehrerer verschieden eingefärbter Kupferplatten eine farbige Wiedergabe erreichten. (Nicht zuletzt deshalb zählt die Histoire naturelle des Fabien Gautier D'Agoty – entstanden im Zusammenwirken mit dem Kristallographen Romé d’Isle – zu den begehrtesten und teuersten historischen Mineralogiebüchern.)

     In unserer Zeit sind es etwa Claus Caspari oder Eberhard Equit mit ihren hervorragenden Publikationen zum Thema „Mineralienportrait“.Anlass für das Erscheinen des vorliegenden Buches von Hildegard Könighofer war eine Einladung zur Teilnahme an einer gemeinsamen Werkpräsentation, zusammen mit drei weiteren Künstlerkolleginnen und -kollegen (Eberhard Equit, Susan M. Robinson und Wendell E. Wilson), auf der Gem and Mineral Show 2010 in Tucson, Arizona.

    Das Interesse an Mineralogie und Botanik ist bei Hildegard Könighofer im besonderen Maße entwickelt. Die Künstlerin wählt keine freie, vom Objekt abgehobene Interpretation. Vielmehr legt sie dank ihrer genauen Beobachtungsgabe Wert darauf, jene dem Naturobjekt (Mineral, Pflanze) inhärenten Merkmale gestalterisch zum Ausdruck zu bringen. Dieser einfühlsame und kenntnisreiche Zugang ist es, den Hildegard Könighofers subtile Arbeiten widerspiegeln und den fachkundigen Betrachter Staunen machen.

    Die Illustrationen im vorliegenden Bildband zeichnen in gewisser Weise die über zwanzig Jahre ährende Entwicklung der begeisterten Mineraliensammlerin und Graphikerin nach. Sie reichen von der Wiedergabe mancher Eigenfunde aus der engeren Heimat über die Darstellung von Objekten aus österreichischen Museen bis hin zu Stücken in- und ausländischer Privatsammlungen. Die Originalblätter sind in Mischtechnik aus Wasserfarben, Buntstiften u.a.m. im Maßstab 1 : 1 ausgeführt und faszinieren durch ihre scheinbare Räumlichkeit und Präzision in der Ausführung.

    Dem umfangreichen Bildteil folgen Textbeiträge von bekannten Wissenschaftern und Sammlern, die teilweise Hintergrundinformationen zu den dargestellten Mineralstufen, aber auch Anregungen zu weiterführenden Überlegungen oder Diskussionen geben. In „Wissenschaft versus Ästhetik?“ erlaubt Bernd Moser (Graz) einen bemerkenswerten Einblick in die Aufgabenstellung eines Museumskustoden bei der Neuerwerbung von Sammelgut. Ein fundierter Überblick über österreichische Erzlagerstätten und Mineralvorkommen stammt aus der Feder von Gerhard Niedermayr (Wien), der auch die Entstehung alpiner Kluftmineralien behandelt. Walter Postl (Graz) erläutert klassische Mineralienfunde aus der Koralpe (Steiermark/ Kärnten). In sehr persönlicher Weise berichten Wolfgang und Helga Stöhr (St. Johann am Walde) von ihrer Bildergalerie im oberösterreichischen Innviertel, die hauptsächlich der Darstellung alpiner Mineralien aus dem Oeuvre von Hildegard Könighofer gewidmet ist. Mineralien aus rumänischen Erzlagerstätten sind das Thema von Simone und Peter Huber (Wiener Neustadt), womit der großen Anzahl der im Buch präsentierten rumänischen Stufen Rechnung getragen wird. Robert Brandstetter (Warth) und Dietmar Jakely (Graz) beschreiben das Mineral Fluorit in seiner Vielfalt an Farben und Formen. Daniel Trinchillos (Short Hills, NJ, USA) ausführlicher Beitrag über „Masterpieces der Mineralienwelt“ liefert ausreichend Diskussionsstoff zur unterschiedlichen Kultur des Sammelns in Europa und den USA. Wenzel Mracˇ ek (Graz) schließlich beleuchtet eingehend in „Aneignen und Wiedergeben“ die Graphiken aus künstlerischer Sicht. Ein Werkverzeichnis beschließt den Prachtband.

    Das besprochene Werk, das man gewiss des Öfteren und gerne zur Hand nimmt, bietet genussreiches ästhetisches und auch Lese-Vergnügen, lässt wundern über die Perfektion der Darstellung und sei jedem Mineralienkenner wärmstens empfohlen. In Österreich kann das Buch direkt bei den Herausgebern bezogen werden:

Jakely + Könighofer GesnbR, Rieshang 62, A 8010 Graz,

Telefon: 0316 302613 oder Mobil: 0664 5138878,

E-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Anschrift der Verfasser:

Simone und Peter HUBER

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Vereinigung Steirischer

Mineralien- und Fossiliensammler

A 8045 Graz, Postfach 26

kletzenbrot

Mineralienbilder von / The Mineral Art of /Hildegard Könighofer

Könighofer, H. und Jakely, D. (Hrsg.), 2010
224 Seiten, mit etwa 170 Illustrationen, Beiträge in D / E, Format 24 x 31 cm,
Standard Auflage oder Limited Edition im Schuber

koenigshofer
Buchbesprechung

Jakob van der Nüll – Grossbürger und Sammler in Wien an der Wende zum 19. Jahrhundert

Helmut W. Flügel, Peter Huber, Simone Huber und Anna Wachan (2011)
Verlag des Naturhistorischen Museums Wien

208 Seiten, mit über 100 Abbildungen, durchgehend farbig,
Format 19 x 27 cm hoch, Hardcover.

nuell
Buchbesprechung

Aus der Tiefe der Vulkane. Die Entstehung des Steirischen Vulkanlandes und seine Mineralien

Ingomar FRITZ, Bernhard JANDL und Walter POSTL (2011)
Mit zahlreichen Fotografien von Walter TRATTNER
Hrsg.: BRV Verlag, Auersbach
154 Seiten, etwa 360 Abbildungen, durchgehend farbig,
Format 21 x 23 cm hoch, Hardcover.

ISBN 978-3-9502374-9-8

Erdgeschichte(n) zwischen Krems & Kamp

Gerald Knobloch (2012)
Hrsg.: Marktgemeinde St. Leonhard am Hornerwald
276 Seiten, mit über 550 Abbildungen, durchgehend farbig
Format A4 (21 x 29,7 cm), Hardcover.

ISBN 978-3-901585-20-3
erdgeschichten
 
Mineralfundstellen Steiermark und Kärnten

Ein Führer zum Selbstsammeln
Band 5 Dr. H. Weninger
1976 Christian Weise Verlag, München 43, Postfach 667

buch 5

 

Mineralschätze der Steiermark
Verborgenes aus privaten und öffentlichen Sammlungen
Dr. Walter Postl, 1993, Abteilung für Mineralogie, Landesmuseum Joanneum, Graz
Joanneum-Verein, Sektion Mineralogie, Raubergasse 10, 8010 Graz

 buch 6

 

Minerale des Herzogthums Steiermark
Dr. Edurad Hatle, 1885
Verlag von Leuschner & Lubensky, Graz

 buch 7

 

Die Mineralien des Bundeslandes Steiermark in Österreich
Josef Taucher und Christine Elisabeth Hollerer
Band 1 und 2
Verlag C. E. Hollerer, Kaiser-Franz-Josef-Kai 52, A-8010 Graz
ISBN: 3-9501422-0-7

 Buch 8

 

 

Remsnik
Zmago Zorz und Bernd Moser
VORANC d.o.o., Ravne na Korosekem
Za zalzbo: Voiko Moznik
ISBN: 961-6259-19-9

 Remsnik
 

Streifzug durch die Edelmetallbergbaue Kärntens.

Besonderheiten und Details

Alfred Pichler (2020)

herausgegeben im Eigenverlag

330 Seiten, mit über 250 Abbildungen, durchgehend farbig

Format 15,5 x 23 cm hoch

Softcover

ISBN 978-3200-07026-4

 Pichler 2020 rgb70

Buchbesprechung